Paraguay Landschaft: Zwei Naturräume und viel Wasser: Paraguay
Paraguay und seine Landschaft lässt sich grob in zwei Regionen einteilen: Westlich des Rio Paraguay, der den Staat etwa mittig halbiert, liegt der Gran Chaco. Östlich des großen Stroms weitet sich der Oriente. Der Gran Chaco nimmt rund 60 Prozent der gesamten Landesfläche ein, wird aber nur von 3 Prozent der Paraguayer bewohnt. Der Oriente fungiert als Hauptsiedlungsgebiet und weist auch dementsprechend viele Städte und Dörfer auf. Allerdings gilt es zu bedenken, dass nur gut 6,7 Millionen Menschen in jenem südamerikanischen Binnenstaat leben, obwohl dieser mehr als 406.0000 Quadratkilometer groß ist. Dies entspricht ungefähr der Ausdehnung, die Deutschland und die Schweiz gemeinsam erreichen würden.
Das große Wasser
Der Rio Paraguay fungiert als Teiler zwischen Ost und West. Er gab dem gesamten Land seinen Namen und wird von den Einheimischen noch heute ebenso als Heilsbringer wie auch als Zerstörer empfunden. Die Hochwasser des Flusses sind verheerend und bringen dennoch fruchtbaren Schlamm, der nach großen Katastrophen für üppig gedeihende Äcker sorgt. Das Wort Paraguay stammt aus der Sprache der Guarani und bedeutet so viel wie Wasser, das zum Wasser fließt. Damit ist zweifelsohne der Rio Paraguay gemeint. Er stellte die einzige Verbindung zum Ozean her, wurde bereits vor der Ankunft der Spanier als Handelsweg genutzt und besitzt mit Asunción einen der wichtigsten Binnenhäfen Südamerikas. Er mündet in den Rio Paraná und ergießt sich schlussendlich in die Meeresbucht des gigantischen Rio de la Plata.
Das Relief des Oriente
Tatsächliche Gebirgsketten findet man in Paraguay nicht. Die Landschaft östlich des Stroms steigt dennoch auf rund 700 Höhenmeter an und weist sogar einige markante Tafelberge auf. Diese sogenannten Cordillera de Caaguazú sind subtropisch geprägt und werden von immergrüner Vegetation überwuchert. In nördlicher Richtung präsentiert sich das Bergland von seiner sanften Seite und läuft gemächlich zum stark mäandernden Rio Paraná aus. Dieser bildet zunächst die Staatsgrenze zu Brasilien, weiter südlich auch zu Argentinien. Dort wird die Cordillera de Caaguazú steiler. Ihr höchster Punkt, der 842 Meter hohe Cerro Peró ist gleichzeitig die größte paraguayische Erhebung. Der waldreiche Hügel wird vom Militär und der Telekommunikationsbranche genutzt und bleibt Wanderern deshalb verwehrt. In seiner unmittelbaren Umgebung gibt es mehrere fast ähnlich hohe Gipfel zu erklimmen, die dem Tourismus als Ausflugsziele dienen. Der 815 Meter hohe Peró ist einer dieser sprichwörtlichen Höhepunkte.
Der Westen
Das Sumpfland des Rio Paraguay weitet sich auf 100 Höhenmetern. Bis zur bolivianischen Grenze steigt das Staatsgebiet auf höchstens 450 Meter an. Paraguay und seine Landschaft im äußersten Westen zeigen sich also überaus flach und senken sich dergestalt sanft zum Fluss hinab, dass es Ihnen als Reisenden sicherlich nicht auffallen wird. Zwar recken sich heute mancherorts weitläufige Wälder in die Höhe, doch von Natur aus ist der Gran Chaco beinahe baumlos. Die Aufforstungen sollen die Erosion eindämmen und die Holzwirtschaft Paraguays zu einem Divisenbringer erheben. Die meisten Areale des Gran Chaco präsentieren sich aber nach wie vor als Dornbuschsavannen, durchzogen von kleinen Trockenwäldern. Die Bilder, die Sie bei einem organisierten Trip in jener scheinbar endlosen Ebene sammeln werden, erzählen von der Ursprünglichkeit des südamerikanischen Kontinents. Nur wenige Besiedelungen, kaum befestigte Straßen und eine üppige Flora und Fauna erwarten Sie!