Paraguay Deutsche Kolonie: Deutsche Kolonien mitten in Paraguay
In der Kolonialzeit war Paraguay keine deutsche Kolonie. Vielmehr beanspruchte die spanische Krone das Gebiet im Herzen von Südamerika für sich. Anfang des 20. Jahrhunderts gründeten auch deutschstämmige Siedler in Paraguay eigene Siedlungskolonien. Die deutsche Kolonie in Paraguay bestand größtenteils aus Mennoniten, die Ende der 1920er Jahre im paraguayischen Savannengebiet Chaco sesshaft wurden. Noch heute leben hier über 10.000 Menschen, die sich vor allem in der Landwirtschaft betätigen. Neben dem Anbau von Baumwolle und Sesam ist die Kolonie besonders für ihre Milchproduktion bekannt. Sie wird mit Hilfe modernster Produktionsanlagen nach europäischen Standards hergestellt und hat die Region über die Landesgrenzen hinaus bekannt gemacht.
Leben in der deutschen Kolonie
Das Leben in einer der deutschen Kolonien mit den ungewöhnlichen Namen „Nueva Germania“ oder „Independencia“ oder „Hohenau“, ist eher ländlich-provinziell. Es wird großen Wert auf ein Leben in der Natur gelegt, das gemeinsame Leben unter Freunden ist wichtiger als die kulturellen Angebote und Freizeitmöglichkeiten der Großstadt. Dennoch müssen die Einwohner der deutschen Kolonien auf so gut wie nichts verzichten. Die meisten Siedlungsgebiete der Deutschstämmigen verfügen über eine umfassende Infrastruktur einschließlich Tankstellen, Supermärkten, Restaurants, Hotels, Schulen und vieles mehr. Wenn die Bewohner unter sich sind, sprechen sie in der Regel Deutsch, das gleiche gilt auch für offizielle Anlässe. Auch die Straßenschilder und Unterrichtsstunden in der Schule sind in deutscher Sprache verfasst, die Materialien für den Schulunterricht stammen direkt aus Deutschland.